Arbeitsgruppe Biodiversität und Ökosystemleistungen

Das Konzept Ökosystemleistungen (ÖSL) ist eine inter- und transdisziplinäre wissenschaftlich fundierte Methodik, um die vielfältigen Werte der Natur für den Menschen erfassbar und bewertbar zu machen und zusätzliche Argumente für deren Erhalt bereitzustellen. ÖSL stellen eine Schnittstelle zwischen Natur- und Sozialwissenschaften sowie der praktischen Planung und Politikentwicklung dar. Das Thema ist prädestiniert für die Behandlung in TRUST, denn es geht durch die Bewertung der Natur für den gesellschaftlichen Nutzen und durch die Bereitstellung von Handlungsoptionen über disziplinäre Themen hinaus. Die Anwendung von ÖSL wird in der Regel methodisch flankiert von der Anwendung von Simulationsmodellen zur Quantifizierung sowie von Methoden der Optimierung und Entscheidungsunterstützung. ÖSL stellen auch ein methodisches Instrument zur optimierten Suche nach nachhaltigen Lösungen dar. Dieser TRUST-Forschungsschwerpunkt leistet zentrale Beiträge zur Behandlung des Nexus Wasser – Energie – Nahrung – Ökosysteme.

Im Fokus dieses Themenbereichs in TRUST stehen diejenigen Umweltprobleme, welche zu den größten Bedrohungen für die Stabilität der Ökosysteme auf verschiedenen raumzeitlichen Skalen gesehen werden: Biodiversitätsverlust, Degradation von Ökosystemen, Nährstoffkreisläufe und Klimawandel. Insofern bestehen intensive Bezüge zu den „Grand Challenges“, dem „Green Deal“ der EU und zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der UN (SDGs). Mit Blick auf die notwendige gesellschaftliche Transformation kommt der Erfassung innovativer regionalökonomischer Problemlösungen eine besondere Bedeutung zu. Geeignete Ansätze und Forschungsmodi für dieses Ziel werden in Kooperation mit dem Schwerpunktthema „Gesellschaft, Verantwortung und Zusammenhalt“ beantwortet und liegen bspw. in der Einrichtung und dem Betrieb von Reallaboren. Zugleich soll durch die Schwerpunktsetzung eine Weiterentwicklung der derzeit noch sehr dynamischen theoretischen Basis von ÖSL erfolgen.