Tagung "Stadt und Land - hybride Räume?"

Das Cluster “Raum- und Siedlungsstrukturen” im interfakultären Forschungszentrum TRUST der Leibniz Universität Hannover diskutiert mit der Tagung „Stadt und Land - Hybride Räume?“ Forschungsfragen und Methodiken zur Transformation von Stadt und Land und deren neuen Verflechtungsräumen und Beziehungsgeflechten.  

Programm "Stadt und Land - hybride Räume"

TRUST_Konferenz_Stadt_und_Land_2018-web.pdf
PDF, 832 KB

Stadt und Land als Kategorien räumlicher Planung und Gestaltung erfahren neue Deutungen in der einsetzenden räumlichen Transformation, ausgelöst durch Klimawandel und wirtschaftliche wie soziale Neuausrichtungen. Stadt und Land verlieren zunehmend an Trennschärfe: es konstituieren sich vielgestaltige Stadt-Land-Überlagerungs- und Verflechtungsräume. Andererseits sind spezifische Polarisierungen und Konzentrationsprozesse feststellbar, die Konzepte zu Stadt und Land in neuen Beziehungsgeflechten verstehen. Die ineinander greifenden Maßstabsebenen Ort - Teilregion - Region werden in dieser neuen Betrachtungsweise integriert. Der Schwerpunkt der Forschung liegt dabei auf der Erfassung, Bewertung, Entwicklung und Gestaltung der aus den Transformationsprozessen zu erwartenden Raum- und Siedlungsstrukturen.  

1. Teil: Begriffe und Konzepte zur Transformation von Stadt und Land

Die Konferenz thematisiert im ersten Teil Begriffe und Konzepte zur Transformation von Stadt und Land zwischen Prozessen der Polarisierung und Hybridisierung. Damit sollen Forschungsfragen zu Abhängigkeitenvon räumlich-materiellen und funktionalen, sowie kulturellen, imaginären und diskursiven Ebenen geschärft werden. Damit sind auch sozio-ökonomische Muster und kulturelle Faktoren zwischen veränderten individuellen Lebensformen und Gemeinschaftsorientierungen angesprochen, die Raum- und Siedlungsstrukturenbeeinflussen, sowie raumrelevanten Politiken, Governance und Förderinstrumenten, die noch nicht auf Polarisierung und Hybridisierung antworten.  

2. Teil: Thematische Schwerpunkte

In zwei thematischen Schwerpunkten werden im zweiten Teil der Konferenz zwei hochaktuelle Felder näher betrachtet, um Forschungsfragen und Methoden zu diskutieren: der Einfluss von Digitalisierung auf die Entwicklung von Räumen, sowie neue Modelle und Interaktionen von Räumen und Netzwerken für Wohnen, Arbeiten und Mobilität.  

Digitalisierung und Raumentwicklung

Digitalisierung wird die ökonomische und gesellschaftliche Bewertung von Räumen verändern. Ob dies zu einer Angleichung oder zum Auseinanderdriften von urbanen und ländlichen Räumen führen wird, ist theoretisch umstritten, empirisch kaum erforscht und (insbesondere regional)-politisch hochrelevant. DieseSession der Tagung offeriert einen Überblick zum Stand der Forschung sowie eine moderierte Diskussion möglicher Forschungsfragen und methodischer Ansätze.

Wohnen/Arbeiten/Mobilität

Etablierte Raumkategorien werden auch von Menschen herausgefordert, die Distanzen zwischen städtischen Arbeitswelten und ländlichen Wohnumfeldern überwinden und so in ihrem Alltag verbinden. Entsteht durch diese Form von Mobilität raumbezogene Hybridität? Und wie ließe sich diese, wie weitere Formen von Hybridität im Raum erfassen? Fragen dieser Art sollen in dieser Session der Tagung gestellt und diskutiert werden.